Nach dem Bericht „Freund der Berge“ schon wieder ein Artikel über den Reiseblogger – und meine Neuerfindung im Winter: Die Schneewanderung in Seefeld. Hier der Text im Wortlaut von Marina Kremser. Danke für den Bericht!
Darum geht es hier:
Schneewandern: So geht Winter in Seefeld
Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen, sagte dereinst der Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Auch wenn er sich Pferd und Kutsche hätte leisten können, so schnürte er lieber die Wanderschuhe. Selbiges tat Reiseblogger Markus Schmidt und nimmt uns mit auf den Winter-Weitwanderweg durch das Leutaschtal.
Mehrtägige Winterwanderung
Mehrtägige Hüttenwanderungen und insbesondere die bekannt-bewährte Karwendeltour sind in der Olympiaregion Seefeld sehr beliebt – bis jetzt ausschließlich im Sommer, denn die Wanderungen von Hütte zu Hütte sind im Winter nicht möglich. Die Hütten entlang der Tour haben geschlossen, weil die Wege aufgrund der Lawinengefahr und Abgeschiedenheit nicht begehbar sind.
„Aber es wäre doch trotzdem schön, im Winter von einem Ort zum nächsten durch den Schnee zu wandern“, dachte sich Markus Schmidt und hat sich auf die Suche nach einer Route gemacht, die man im Winter problemlos wandern kann. Eine mehrtägige Winterwanderung sozusagen. Fündig geworden ist er im Bereich Seefeld mit dem Karwendel- und Wettersteingebirge. Ideal zum Winterwandern ist dort das Hochtal Leutasch, das mit seinen 16 Kilometern Länge bekannt ist für ausgesprochen schneesichere Wintermonate voller Sonnenschein. Ideale Bedingungen für Wintersport-Aktivitäten also. Gleichzeitig gibt es tolle Aussichtspunkte, die jeden Tag zu einem anderen wunderschönen Panoramablick führen.
Die Schneewanderung
Die Schneewanderung führt in der Leutasch mit drei Übernachtungen von Nord nach Süd. Los geht es nahe der Grenze zwischen Bayern und Tirol hinter der Leutaschklamm im Ortsteil Burggraben, dort wo auch die Leutasch beginnt.
Markus’ Tipp: „Wenn ihr am Vortag anreist und im Gasthof Zur Mühle in Leutasch übernachtet, könnt ihr das Auto hier parken und am Montag stressfrei zur Schneewanderung starten. Die Tage im Winter sind kürzer und in der Dunkelheit macht das Wandern keinen Sinn. Daher besser am Sontag entspannt anreisen und am Montag um 9 Uhr pünktlich losgehen.“ Ansonsten gibt es rund 400 Meter weiter einen öffentlichen Parkplatz für die Dauer der Schneewanderung. Vom Burggraben wandert ihr durch die winterliche Landschaft in die Sonne nach Gasse. Nach einer Einkehr in der rustikalen und urigen Poli’s Hütte bei Gulaschsuppe, Gerstensuppe, Würstl oder einem der herrlichen hausgemachten Kuchen geht’s weiter zum Aussichtspunkt am Kurblhang, von dem aus man einen Großteil der Leutasch überblickt.
Winterwanderung über Brunschkopf nach Mösern
Am nächsten Tag führt die Wanderung auf den Brunschkopf, wo euch ein hervorragender Blick auf Seefeld und das Karwendelgebirge erwartet. Die Aussichtsplattform am Brunschkopf liegt höher als am Kurblhang und lässt euch in die andere Richtung ins Karwendel schauen. Das Ende der zweiten Etappe führt nach Mösern zur Friedensglocke.
Winterwanderung Wettersteinhütte
Den Höhepunkt der Schneewanderung erreicht ihr am dritten Tag: Nach einem tollen Blick ins Inntal geht die Winterwanderung auf die 1.717 Meter hohe Wettersteinhütte. Es ist der höchste Punkt der Schneewanderung und gleichzeitig der Ort der Übernachtung – am Berg, in einer urigen Hütte. Am letzten Tag geht ihr gemütlich ins Tal und kehrt zum Auto zurück. Nach so vielen Natureindrücken könnt ihr euch noch in einem der Wellnesshotels ausruhen und bei zusätzlichen Wellnesstagen entspannen.
Schneewanderung buchen
Die Winter-Weitwanderung ist in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Seefeld entstanden und lässt sich über das Informationsbüro Leutasch buchen. „Ihr wandert einmal komplett rund um die Leutasch und übernachtet jeden Abend an einem anderen Ort. Ein Gepäcktransport wird organisiert, übernachten kann man entweder in einfachen Unterkünften oder in der gehobenen Variante in Gasthöfen und Hotels mit Wellnessbereich – und das empfehle ich euch“, sagt Markus. „Denn so eine warme Sauna ist angenehm nach dem Wandern im Schnee, das kann ich euch sagen. Höhepunkt – geografisch und emotional – der mehrtägigen Tour ist die Übernachtung auf der Wettersteinhütte.“
Die Etappen der Winter Weitwanderung
Die erste Etappe beginnt mit dem ersten Schritt aus dem Schatten in die Sonne, vorbei unter anderem an einer der 19 romantischen Kapellen, die über das Hochtal Leutasch verteilt sind. Pause gemacht wird in Poli’s Hütte, wo bei schönem Wetter Liegestühle zum Rasten bereitstehen.
Etappe 1
• Startpunkt: Leutasch Burggraben
• Ende: Leutasch Kreith
• Länge: 12,8 km
• Aufstieg: 450 m
• Höchster Punkt: 1.300 m
• Dauer: 6 Stunden
Auf der zweiten Etappe beim Schneewandern geht es anfangs von der Leutasch durch das Fludertal zur Wildmoosalm. Danach hinauf auf den höchsten Punkt samt Aussichtskanzel am Brunschkopf und hinunter nach Mösern zum Möserer See und der Friedensglocke. Dort kannst du täglich um 17 Uhr die Glocke läuten hören, mit Ausblick über das Inntal.
Etappe 2
• Startpunkt: Leutasch Kreith
• Ende: Mösern Friedensglocke
• Länge: 11 km
• Aufstieg: 600 m
• Höchster Punkt: 1.490 m
• Dauer: 5:30 Stunden
Die dritte ist die anspruchsvollste Etappe und führt über den Lottensee zum Landgasthof Ropferstub’m, wo man eine feine Mittagspause genießt, und weiter durch das Katzenloch. Die Gegend zählt in der Leutasch zur schneereichsten überhaupt. Durch das ruhige Katzenloch geht es durch den Weiler Moos hinein ins Gaistal auf die Wettersteinhütte – mit 1.717 Höhenmetern der höchste Punkt der Schneewanderung.
Etappe 3
• Startpunkt: Mösern Zentrum
• Ende: Leutasch Wettersteinhütte
• Länge: 15 km
• Aufstieg: 700 m
• Höchster Punkt: 1.717 m
• Dauer: 6 Stunden
Die letzte Etappe beim Schneewandern beginnt mit einem atemberaubenden Sonnenaufgang in den Bergen. Es folgt der Abstieg ins Gaistal. Wer noch Lust und Motivation hat, kann hier noch ein bisschen weiterwandern, ansonsten geht’s mit dem Bus zurück an den Ausgangspunkt.
Etappe 4
• Startpunkt: Leutasch Wettersteinhütte
• Ende: Leutasch Weidach
• Länge: 9,4 km
• Aufstieg: 19 m
• Höchster Punkt: 1.717 m
• Dauer: 2 Stunden
Lust auf mehr? Hier kannst du meine ganze Tour im Karwendel Reiseblog nachlesen:
—> So war meine Schneewanderung.
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